Es besteht in der Wissenschaft keine einheitliche Auffassung bzgl. der beiden Begriffe
Wissen und Information. Häufig wird jedoch Wissen aufgefasst als Sammlung miteinander vernetzter Informationen, die den Träger zum Handeln befähigen. Darüber hinaus wird von Wissen im Vergleich zur Information ein höherer Grad an Komplexität angenommen. In der Praxis werden die beiden Begriffe häufig synonym verwendet.
Es erscheint sinnvoll, einen fliessenden Übergang von Information zu Wissen anzunehmen. Kriterien, die die Tendenz zur Auffassung als Wissen stärken sind:
- paralleles Vorliegen von mehreren Informationen
- eng aufeinanderfolgendes Vorliegen von Informationen
- höhere Anzahl und Stärke der Zusammenhänge zwischen den einzelnen Informationen
Dies spiegelt sich auch bzgl. der Begriffe Informationsübertragung und Wissensübertragung wider. Man spricht eher von Wissensübertragung, wenn die folgenden Aspekte zutreffen:
- Es werden parallel mehrere Informationen übertragen
- Es werden seriell in kurzer Abfolge mehrere Informationen übertragen
- Die übertragenen Informtionen beziehen sich stark aufeinander
Beispielsweise stellt ein Gepräch zwischen zwei Mitarbeitern, bei dem die jeweiligen Aussagen und Fragen aufeinanderfolgen und aufeinander bezogen sind eher einen Wissensautausch dar als eine einzelne Auskunft eines Mitarbeiters gegenüber einem Kollegen. Als Beispiel aus dem technisch-organisationalen Bereich würde die Übergabe eines einzelnen Textdokuments eher als Informationsübertragung angesehen werden, während die Übertragung eines Pakets an miteinander verbundenen Dokumenten, wie beispielsweise eines gesamten Wikis, eher als Wissensübertragung betrachtet würde.